Nie mehr Tag
Nie mehr Tag
Die Kerzen wurden alle ausgeblasen,
„nie mehr Tag“ war die Parole,
Porträts legten die Stirn in Falten,
und hinter Gobelins tanzten Spukgestalten,
verhüllt vom Scheitel bis zur Sohle.
Die Zeit fror fest an Zifferblättern ,
und der Wein erstarrt im Bronzekühler,
beim Tanz von Schatten mit Nachtmahren,
reckten sich aus hochtoupierten Haaren,
züngelnde Insektenfühler
Ein Pochen klang aus Uhrenkästen,
und hallte vom Gewölbe wieder,
und aus jedem berstenden Gehäuse,
stiegen in Schwärmen Fledermäuse,
und gingen in Kaskaden nieder.
Ein Knall entriegelte die Türen,
wie festversperrte Augenlider,
und Tageslicht wurde entsiegelt,
und von den Säulen abgespiegelt,
und die Uhren tickten wieder.
Andreas Armann
Die Kerzen wurden alle ausgeblasen,
„nie mehr Tag“ war die Parole,
Porträts legten die Stirn in Falten,
und hinter Gobelins tanzten Spukgestalten,
verhüllt vom Scheitel bis zur Sohle.
Die Zeit fror fest an Zifferblättern ,
und der Wein erstarrt im Bronzekühler,
beim Tanz von Schatten mit Nachtmahren,
reckten sich aus hochtoupierten Haaren,
züngelnde Insektenfühler
Ein Pochen klang aus Uhrenkästen,
und hallte vom Gewölbe wieder,
und aus jedem berstenden Gehäuse,
stiegen in Schwärmen Fledermäuse,
und gingen in Kaskaden nieder.
Ein Knall entriegelte die Türen,
wie festversperrte Augenlider,
und Tageslicht wurde entsiegelt,
und von den Säulen abgespiegelt,
und die Uhren tickten wieder.
Andreas Armann
Berliosz - 14:18